Hi,
ich habe das Gefühl, dass wir das Problem mal noch etwas auseinander nehmen müssen, um sicher zu gehen, dass wir hier vom gleiche reden.
Zuerst einmal: es geht in dieser diskussion nicht um die touristischen Wanderrouten, also die Routen von SchweizMobil oder die Rundrouten, die manche Gemeinden ausschildern. Ich denke, dass wir uns da relativ einig sind, dass die als klassische route=hiking mit entsprechenden Namen, ref-Tag und network=lwn/rwn/nwn, je nach Art zu taggen sind. Falls es da Unklarheiten gibt, sollten wir das extra diskutieren.
Hier geht es einzig um das Netz gelb, rot und blau markierter Wege, welches sich über die ganze Schweiz zieht und dem Fussgänger helfen soll, gute Wege von einem Ort zum anderen zu wählen.
Was man draussen in diesem Netz beobachten kann ist genau das: manche Wege des Strassensystems sind mit Markierungen versehen und diese markierten Wege ergeben ein Fusswegenetz. An strategischen Stellen stehen Wegweiser, die dem Fussgänger sagen, wohin der markierte Weg führt.
In diesem Sinne funktioniert das Netz nicht anders als das Strassennetz: es gibt Strassen, die alle Orte im Land netzartig verbinden und an Kreuzungen stehen Richtungswegweiser, die einem sagen, wohin jede Strasse führt. Ich denke, dass jetzt bei den Strassen niemand auf die Idee kommen würde auf Grundlage der Richtungswegweiser irgend- welche künstlichen route=road zu erfinden. Wir haben uns da in OSM geeinigt, dass die Strassen gemappt werden und separate die Richtungsanzeiger mit ihren Beschriftungen.
Und genau das gleiche sollte eben für das Wanderwegenetz gelten. Wir müssen es mit Relationen mappen, weil es auf das bestehende Strassenwegenetz aufsetzt, aber ansonsten besteht es im Grunde aus einzelnen markierten Wegen, die sich zu einem Netz verbinden.
Das genau ist die Idee hinter der Regel, dass man die zugehörigen Relationen so anlegt, dass a) kein OSM-Weg in zwei Relationen des Wegenetzes ist, b) jede Relation einen linearen Weg bildet und c) nur Wege mit der gleiche Markierung enthält. Damit entsteht ein Netz, das zum Strassennetz analog ist. Und das bildet imho die Realität am ehesten ab.
Ich habe das immer so gehalten, dass die Relationen möglichst von benannten zu benannten Wegweiser gehen. Aber wenn ein markierter Weg dann an einem unbenannten Wegweiser abzeigt, dann fängt die Relation eben an diesem Wegweiser an. Ich denke auch, dass die genaue Aufteilung in Relationen durchaus im Ermessen des Mappers liegen kann, solange die drei Regeln oben eingehalten bleiben.
Die 'technischen Routen' des Wegehandbuchs abzubilden, macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Zum einen ist das ein riesiger zusätzlicher Aufwand für den Mapper, der im Prinzip erst alle Wegweiser der Region besuchen muss, um dann diese technischen Routen im Reverse- Engineering-Verfahren zu ermitteln. Zum anderen sagt auch das Handbuch, dass diese Routen einzig und allein dafür da sind, eine konsistente Ausschilderung zu bekommen. Nirgendwo gibt es die Annahme, dass diese Routen technischen Routen gleichzustellen sind im den Sinne, dass man erwartet, dass Wanderer ihnen vom Anfang zum Ende folgen.
Gruss
Sarah