Also da bin ich jetzt etwas überfordert. Ich habe mir bei den paar zehntausend Adressen, die ich erfasst habe, noch nie einen Gedanken gemacht über place. Ich habe einfach street im Datensatz, woher soll ich denn wissen, ob hier jetzt place besser wäre?
Simon hat sich da etwas (zu) kurz gefasst. Es geht um Adressen,
die sich nicht auf eine Strasse beziehen.
Das Realschul-Schulhaus in Oberwil im Simmental hat z.B. wohl die Adresse
Wyden 267f
CH-3765 Oberwil im Simmental
"Wyden" ist aber nicht etwa der Name der Strasse, an der das Schulhaus steht. Es ist ein Ortteil-, Quartier- oder Flurname oder so.
In solchen Fällen ist nicht addr:street sondern addr:place zu
verwenden. Genau so, wie es für Adress-Einträge mit addr:street
auch eine entsprechende Strasse geben sollte (und in OSM
eingetragen sein sollte), sollte für addr:place ein entsprechendes
Örtlichkeits-Objekt (normalerweise ein Punkt / Knoten, daher
spricht man von einem Place-Node) in OSM existieren.
Und wo ist der Benefit von place gegenüber street?
Für "normale" Adressen, die einen Strassennamen enthalten, keiner. Für diese bitte weiterhin addr:street verwenden. Wenn der "Namespace" der Hausnummer aber keine Strasse sondern sonst eine Ortsangabe ist, gehört der entsprechende Name in addr:place.
Die Unterscheidung kann z.B. für die Suche nach Adressen wichtig sein, die noch nicht eingetragen wurden. Wenn ich an einer Strasse Haus Nummer 7 (Adresse "Beispielstrasse 7") suche, und das in OSM noch fehlt (real aber existiert), so kann ich mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es zwischen Haus Nummer 5 und Haus Nummer 9 ("Beispielstrasse 5" und "Beispielstrasse 9") steht, die vielleicht schon eingetragen sind. Auch wenn das für Strassen nicht immer stimmt, kann man das bei Häusern, deren Adresse sich nicht nach einer Strasse sondern z.B. nach einem Quartier-Namen richtet (wie "Wyden 267f" oder "St. Wendelin 12") gleich ganz vergessen.
Grüsse,
Raphael